Segeltörn auf die Kykladen im Herbst 2018

Segeltörn auf die Kykladen im Herbst 2018

Im Oktober 2018 waren wir ein weiteres Mal mit Skipper Frank von Törn around Segelreisen auf Tour. Dieses Mal ging es von Athen aus auf die Kykladen, die ich schon seit langer Zeit einmal besuchen wollte. Hier unser Törnbericht:

Sonntag 14.10.

Nach der obligatorischen Segeleinweisung verlassen wir die Marina in Athen, lassen das Panorama der Großstadt achteraus und nehmen Kurs auf die Insel Aegina. Ein Badestop in der Bucht „Klima Beach“ sorgt für eine willkommene Abkühlung. Für die Nacht laufen wir Vathi auf der Halbinsel Methana an und genießen ein tolles Abendessen wie bei Muttern in „Meletis Taverne“ an deren Terasse wir direkt anlegen konnten.

Bei Meletis in Vathi

Montag 15.10.

Heute segeln wir von Vathi nach Poros, einem kleinen Hafenstädtchen, dessen Schönheit uns jedes Mal aufs Neue in ihren Bann zieht. Wir wählen den Westeingang durch die eindrucksvolle Passage. Der Hafenmeister kassiert bescheidene 5 Euro fürs Boot und 5 Euro für den Strom. Nach dem Anlegen gehen wir direkt auf Tour durch die malerischen Gassen und genießen den Ausblick vom Uhrenturm auf dem Berg mit Blick über den Hafen.

Hafen von Poros vom Uhrenturm aus

Dienstag 16.10.

Heute laufen wir recht pünktlich um 8:30 in Richtung Osten aus. Wir wählen die Durchfahrt zwischen Poros zur Linken und Galatea zur Rechten. Auf direktem Kurs hoch am Wind bei 3-4 Windstärken nehmen wir Kurs auf die westlichste bewohnte Kykladen-Insel Kéa und passieren zunächst das Kap Sounion. Dort frischt der Wind auf 5 Beaufort auf und zwingt uns zum Reffen. Später werden es noch 6 Windstärken und 2m Seegang werden, was unsere Mägen doch vor größere Herausforderungen stellt. Die Ankunft in Kea gegen 16 Uhr war dann doch für alle eine Erleichterung. Heute keine Fotos :-/

Mittwoch 17.10.

Am Vormittag verlassen wir Kea mit Kurs auf die Insel Kythnos. Nur mit einer gut gerefften Genua bei reichlich Welle bis 2m haben wir nach 4h unser Ziel Merihas auf Kythnos erreicht. Mit dem Taxi geht es hinauf nach Chora – einen alten Ort im Innern der Insel mit schönen weiß getünchten Häusern und inzwischen auf Touristen ausgerichteten Lokalen und Butiken, die am Ende der Saison wie ausgefegt waren. Ein wunderbarer Ort an den wir sicher gerne noch einmal zurückkehren werden.

Chora

Donnerstag 18.10.

Das Hafen-WC wurde zwar neu gebaut, ist aber geschlossen. Daher gehen wir kurzerhand zum Toilettengang in die Bar bei einer netten Mazedonierin, die seit 20 Jahren auf Kythnos lebt und jeweils für sechs Monate Arbeit in der Bar hat. Wir kommen mit ihr ins Gespräch und genießen einen erstklassigen Espresso. 

Gegen 11:00 Uhr laufen wir aus dem Hafen von Merihas unter Maschine aus und gelangen so schnell zur Badebucht „Colona“. Dort findet sich eine angenehm warme, fast heiße Termalquelle am rechten Rand des Strandes. Die Kinder schwimmen und tauchen mit Brille und Schnorchel. Wir waren die einzigen zum Baden vor Anker in dieser kleinen Badebucht. Der Sonnenschein ist so wunderbar, dass wir gar nicht weg wollen. 

Badebucht Colona Bay

Doch wir müssen vorankommen und es steht noch ein langer Schlag hart am Wind zum Kap Sounion bevor. Mit diesem verlassen wir leider schon wieder die Kykladen. Bei der Vorbeifahrt bewundern wir aus der Ferne den malerisch gelegenen Poseidon Tempel. Unterwegs kollidieren wir fast mit einem Katamaran unter Motor. Wir passieren ihn nur mit ca. 5-10m Abstand ohne dass uns jemand bemerkt. Offenbar waren alle unter Deck beschäftigt, statt Ausschau zu halten, von Vorfahrt gewähren ganz zu schweigen – wie fahrlässig!

Poseidon Tempel am Kap Sounion

Am Abend gehen wir etwas nördlich in der Bucht vor der Palea Fokea Beach vor Anker und setzen für ein tolles Abendessen mit dem Dinghi zu einer Taverne am Strand über. Unterwegs macht unser Außenborder schlapp, so dass wir eine nette Nachbarcrew um Hilfe bitten müssen, die uns kurzerhand zu unsere Yacht ins Schlepptau nimmt.

Abendstimmung vor Anker

Freitag, 19.10.

Wir nehmen einige kleine Reparaturen an Bord vor, was keineswegs eine Belastung für uns war und genießen ein ausgiebiges Frühstück an Deck. Gegen 11 Uhr heißt es „Anker auf“ und wir nehmen wehmütig Kurs nach Nord-Westen in Richtung Athen. Doch der Wind meint es nicht gut mit uns und schläft auf halber Strecke ein. Nach einem Badestopp unterwegs auf offener See geht es dann, gemütlich angetrieben vom Jockel, zurück in die Alimos Marina nach Athen. Dort geht es zu wie auf dem Almabtrieb. Zig Charterboote laufen mit uns fast gleichzeitig ein. 

Einlaufen in die Marina Alimos

Für uns heißt es nun Einpacken und Abschied nehmen. Sicher kommen wir bald wieder einmal an Bord! Ein großes Dankeschön geht wie immer an unseren Skipper Frank, ohne dessen Revierkenntnis und jahrelange Erfahrung dieser Törn nicht möglich gewesen wäre!